Kurzbericht
über  meinen  eigenen  Vortrag
     
"Untergang der Titanic"

  

    
Für technische Information über das Schiff sowie
historische Information über den Hergang der Katastrophe (um die Fälle von prima facie-Präkognition bzw. -Hellsehen korrekt beurteilen zu können)

hier klicken

    

      
    
In unserer von den Massenmedien dominierten Gegenwart hat der Titanic-Film zahllose Menschen emotioniert, weitaus mehr, als die 1985 durch Robert Ballard erfolgte tatsächliche Lokalisierung des Wracks und die Bergung einzelner Gegenstände daraus.  Gleichzeitig ist 1998 auch der Roman des früheren Ersten Maates und späteren Schriftstellers Morgan Robertson (1861 1915), in welchem dieser Autor das Schicksal der späteren "Titanic" mit seinem fast gleich getauften Schiff "Titan" in bemerkenswerter Weise antizipiert, anläßlich des Centenarjubiläums seines Erscheinens neu aufgelegt worden (es existiert auch eine deutsche Ausgabe).  Daraus seien zunächst einige prima vista beeindruckende Übereinstimmungen tabellarisch vorgestellt:
          

Daten

TITAN
(Roman)

TITANIC
(Realität)

BRT

75 000 

66 000 

Länge

286 m 

268 m 

Schrauben

Schornsteine

4 (?) 

4 (3 echte +1) 

Rettungsboote

24 

20 

Besonderheit der Konstruktion

"unsinkbar"

"unsinkbar"

Anzahl der Personen an Bord

3 000 

2 207 (2 228)* 

Unglücksursache

Kollision mit Eisberg Kollision mit Eisberg

        - ort

Nordatlantik

Nordatlantik

        - zeit

im April

   14. April 1912

        - umstände zu wenige Rettungsboote zu wenige Rettungsboote
Geschwindigkeit bei der Kollision

25 ktn 

23 (23 1/2) ktn 

*) verschiedene Quellen bieten unterschiedliche Zahlenangaben

          
Natürlich darf man dabei nicht der Täuschung aufsitzen, alle diese Angaben als "Treffer" anzusehen:
schließlich handelt es sich dabei keineswegs um voneinander unabhängige Variablen (sobald z.B. die Länge über alles festgelegt ist, kann die Wasserverdrängung nur mehr innerhalb gewisser Grenzen variieren und auch die Tragkraft
= die Passagier- bzw. Besatzungsanzahl ist damit bereits weitgehend determiniert).

Während die genannten Übereinstimmungen zwischen der Realität und Robertson's Roman recht bekannt sind und sich auch verschiedentlich dargestellt finden, hat Ian Stevenson seinerzeit noch weitere Erlebnisberichte paranormaler Art (siehe unten) im Zusammenhang mit dem Untergang der Titanic kompiliert (A Review and Analysis of Paranormal Experiences Connected with the Sinking of the Titanic), wobei ich in meiner Darstellung weitgehend von seiner Sammlung (nicht jedoch notwendigerweise auch von seiner [überraschend unkritischen] Interpretation) abhängig bin.


Außer Robertson's Roman sind drei Aussagen des Journalisten, Spritisten und Pazifisten
William T. Stead    >>>
zu nennen:

W. T. STEAD (12 KB)

22. März 1896

»How the Mail Steamer Went Down in Mid-Atlantic, by a Survivor«

Ein (unbenannter) Dampfer kollidiert mit einem anderen Schiff und aufgrund des Mangels an Rettungsbooten verlieren Viele ihr Leben.

"This is exactly what might take place and will take place if liners are sent to sea short of boats. – Ed."

1892 »From the Old World to the New«  ("Review of Reviews")

Ein Sensitiver, der auf der "Majestic" (einem Schiff der "White Star Line") reist, erfühlt ein Schiffsunglück, das ein anderes Schiff betroffen hat, welches einen Eisberg gerammt hat. Die "Majestic" rettet die Überlebenden und entkommt der Gefahr des Eises.

Diese Aussagen, die zweifelsfrei Elemente des späteren Geschehens (Stead  ist selbst ein Opfer des Titanic-Unglücks geworden) antizipieren, sind seinen Schriften entnommen; dazu kommt noch seine (angebliche) Voraussage (in einem Vortrag 1909), er werde selbst als Schiffbrüchiger enden.

Insbesondere die Stelle bezüglich der Rettungsboote liegt aufgrund der damaligen Gesetzeslage (die er ja in seiner Novelle attackiert) im Bereich des Erschließbaren, sodaß eine paranormale Interpretation hier nicht angebracht erscheint.


Außer den bereits zitierten Fällen von Robertson's Roman und den Äußerungen Stead's sind die eindrucksvollsten Fälle, die Ian Stevenson zusammenstellt, die folgenden:         

2

Mr. MIDDLETON Traum / präkognitiv Schiff kieloben
==> Passage storniert

3

Frau aus NEW YORK Traum / synchron Mutter in Rettungsboot

4

Mrs. MARSHALL
       
(Mutter von J. GRANT)
präkognitiv
Wachhalluzination beim Anblick des ausfahrenden Schiffes

5

Mrs. POTTER Traum / synchron Struktur wie "vertikal erhobene Eisenbahn", woran sich Menschen verzeifelt klammern

7

Mr. Ch. M. HAYS Ahnung         

8

Mr. V. N. TURVEY [Sensitiver] "A great liner will be lost"

15

Mr. BLACK Traum / synchron ASC, Signifikanzgefühl

           

                        
Der Succus aus all dem ist, daß wie auch sonst so oft bei Spontanfällen die populäre Darstellung bei weitem übertreibt, während hingegen viele der Berichte "normal" (z.B. durch logische Schlußverfahren) erklärt werden können, daß jedoch andrerseits ein gewisser "Bodensatz"  und zwar gerade bei den weniger berühmten Fällen  bleibt, bei dem eine parapsychologische Interpretation angebracht erscheint.     
                      


Um nicht bei bloßer Kasuistik allein zu verbleiben, haben einige kurze Überlegungen zu den philosophisch-weltanschaulichen Implikationen der Präkognition (z.B. Determinismus vs. Indeterminismus, Probabilität, Willensfreiheit etc.) meinen Vortrag abgerundet.


           

Quellen:
1.   
The Doomed Unsinkable Ship.

The Wreck of the Titan, Or, Futily.

By Morgan Robertson.  Edited and Foreword by William H. Tantum IV, Vice-President Titanic Historical Society, Inc.  Paranormal Experiences Connected With The Sinking of The Titanic, By Ian Stevenson, M.D.
Riverside CT, 1974.

2.
The Titanic, the Psychic and the Sea.
Rustie Brown
.  Foreword by Alan Vaughan.
Lomita CA, 1981.

Anmerkungen:
Während beiden Büchern gemeinsam ist, daß sie reich illustriert sind, ist (1) im Beitrag von Stevenson [trotz aller Kritik] durchaus wissenschaftlich zu nennen, während (2) einen deutlich populären Charakter trägt.
    
Das Buch von Martin Gardner (Mitglied von CSICOP), "The Wreck of the Titanic Foretold?", Prometheus Books, NY, 1986, 1998. ISBN 1573922013, das ebenfalls einen Wiederabdruck von Robertson's Roman beinhaltet, ist mir zum Zeitpunkt des Vortrags nicht zur Verfügung gestanden.

Weiterer Literaturhinweis:
    
The Discovery of the Titanic: Exploring the Greatest of All Lost Ships
By Robert D. Ballard, et al.

NY (Warner Books) 1987
Paperback (ebenfalls Warner Books): Updated edition (October 1995) ISBN 0446671746


Nachtrag:

im Mai 2002 hat mich eine deutsche Leserin dieser Zusammenfassung meines seinerzeitigen Vortrags angeschrieben, die mir eine Reihe von höchst bemerkenswerten Einzelheiten über anscheinend präkognitive Phänomene von seiten des Konstrukteurs der Titanic, Thomas Andrews, welcher in der Folge ebenfalls zu den Opfern deren Untergangs gehören sollte, mitgeteilt hat, die ich hier gekürzt wiedergebe. Jedenfalls stellt sich der weitgehend unveröffentlichte "Fall Andrews" als wesentlich interessanter dar, als die von Stevenson mitgeteilten Fälle, die ich oben geschildert habe.

Thomas Andrews war zum Zeitpunkt der Katastrophe 39 Jahre alt, verheiratet, und hatte eine zweijährige Tochter. Er arbeitete als Direktor und Schiffskonstrukteur bei der Werft Harland and Wolff in Belfast, die seinem Onkel gehörte und von der die Titanic gebaut worden ist. Aufgrund einer Erkrankung des Werftbesitzers, der eigentlich an der Jungfernfahrt hatte teilnehmen wollen, mußte Thomas Andrews kurzfristig an dessen Stelle die Reise antreten.
       
Bemerkenswert ist zunächst, daß er vor seiner Abreise einige höchst ungewöhnliche Vorkehrungen traf (bemerkenswert auch insofern, als er vor der Fahrt mit der Titanic bereits mehrere andere Reisen nach Nord- und Südamerika unternommen hatte, ohne sich vorher um all diese Dinge gekümmert zu haben):

· er brachte seine Bank- und Aktiengeschäfte in Ordnung, damit
  es "später keine Probleme geben würde"

· er traf sich mehrmals mit seinem Notar, um sein Testament 
  zugunsten seiner Ehefrau und Tochter zu ändern

· kurz vor der Abreise wies er seinen Sekretär an, seine Frau
  sofort davon in Kenntnis zu setzen, "wenn etwas Ungewöhn-
  liches passieren  sollte".

Während der Reise wurde Andrews' Verhalten als "häufig abwesend" beschrieben. Er zeigte sich kaum an Deck und äußerte einigen Passagieren gegenüber, daß es "ihm nicht gefiele, daß die Titanic sie mit jeder Minute weiter von zuhause wegtragen würde" (Zitat Stewardess Mary Sloan:  'he said the part he did not like was that the Titanic was taking us further away from home every hour') - eine höchst ungewöhnliche Äußerung für einen Schiffskonstrukteur!

Auch sprach er auffällig oft von seiner Frau und Tochter und davon, daß er ein "schlechtes Gefühl" hätte.

Nachdem er in der Nacht des Untergangs dem Kapitän mitteilen mußte, daß die Titanic untergehen würde, beteiligte er sich mit bemerkenswerte Ruhe an der Rettung der Passagiere, bis er gegen Ende in eine Art Schockzustand verfiel und auch auf mehrmaliges Ansprechen nicht mehr reagierte. Über die genaue Art, wie er seinen Tod fand, ist nichts bekannt.

Literatur zu Thomas Andrews:

Thomas Andrews, Shipbuilder. A Titanic Hero
By Shan F. Bullock
Dublin (Verlag Maunsel) Oct 1912, im selben Monat noch 2. Aufl.
Mehrere spätere Ausgaben.
Derzeit im Handel: 
Verlag: The Blackstaff Press, 1999
ISBN: 0856406554
            Das Buch, unmittelbar nach der Katastrophe geschrieben, ist eher ein
            Nachruf denn eine Biographie, ja geradezu eine Hagiographie; es fehlt
            jegliche kritische Distanz.

Thomas Andrews, Voyage into History: Thru the Eyes of Her Builder Titanic Secrets Revealed
By William Barnes and Frank Baranowski
Edin Books, Inc.
ISBN: 1887010122
            Das Werk dieses Autors, welcher sich als "Andrew's Reinkarnation" fühlt,
            ist als historische Informationsquelle unbrauchbar, ebenso sein 
            "I Built the Titanic: Past-Life Memories of a Master Shipbuilder
            (auch Audiobook).


                      
Links:

Titanic Facts - Titanic Q & A
Titanic-Links and -Associations
TITANIC RESOURCES
                  (mit zahlreichen weiterführenden Links)
The Grave of the Titanic

Ferner Titanic-Legenden:

Unsinkbarkeit | 'No Pope' | Im Rumpf gefangen | Mumie an Bord | 'Gigantic' | SOS | Lord Astor's Eis | Mann in Frauenkleidern | Kapelle spielt ihr letztes Lied

 

Bildergalerie  (in Auswahl):

Titanic - The Exhibition (33 KB)

The Titanic departing (6,5 KB)

IN MEMORIAM of the Steamship Titanic's Death (74 KB)

The Titanic in 1912 (5,5 KB)

                      


                             

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