Mahamba
(pl., sing.: Lihamba) ist ein kaum zu übersetzender Begriff. Es handelt
sich dabei um eine Vorstellung, die mit dem Weiterleben nach dem Tode zusammenhängt,
jedoch weder individuell verstanden wird noch notwendigerweise erfolgt. Der Tod des
Menschen bedeutet den Zerfall in Komponenten - eine ist der Leichnam, eine andere eine
solche, die bloß durch das Gedenken der Überlebenden weiter erhalten wird (sodaß
bedeutende Persönlichkeiten, an die man sich länger erinnert, länger
"überleben" als unbedeutende Menschen); u.U. kann es daraus zur Bildung von
Mahamba kommen, deren es sechs grundlegende gibt. Es handelt sich dabei geradezu um Typen,
z.B. den der jung verstorbenen Frau. Menschen, deren Schicksal es gewesen
ist, frühzeitig, vorzeitig zu sterben (2), stellen die meisten dieser
Typen (3).
Die Mahamba können nun für
Erkrankungen der Überlebenden verantwortlich sein, die Diagnose wird von einem Divinator
gestellt. Initiationsriten bedeuten gleichzeitig besonders gefährdete Zeiträume.
Bannpflöcke (spezifisch für unterschiedliche Mahamba) wehren den Einfluß der Mahamba
von den Menschen ab.
Festzuhalten ist, daß die Konzepte
der Menschen dieses Kulturraums - der in der beschriebenen Form nicht mehr existiert und
den der Referent seit 25 Jahren erforscht hat - gewisse Formen nachtodlicher Existenz
beinhalten, die sich aber mit den uns vertrauten, seit der klassischen Antike bzw. durch
das Christentum tradierten nicht decken und daher schwer übersetzbar sind. Recht
eindeutig ist jedoch, daß es sich keineswegs um "jenseitige Orte" handelt,
sondern eher um Zustandsformen. Es gibt in dem besprochenen Kulturraum
keinen Begriff, der unserem "Himmel" äquivalent wäre (4).
Die Diapositive, die auch
einen Eindruck der Landschaft vermittelt haben, haben ein anschauliches Bild der
materialen Komponente des Mahamba-Konzepts zu vermitteln vermocht. |